Achtzehn Hochhäuser in Wels
Wels ist eine kleine Stadt im Herzen von Oberösterreich. Wer schon einmal in Wels war und denkt die Wahrzeichen der Stadt zu kennen, mag sich irren.
Ein 73 Meter hohes Hochhaus überragt das Welser Stadtgebiet wie ein Fingerzeig Gottes. Wenn man einer Infotafel die am Maria Theresia Hochhaus angebracht ist glauben schenken darf, war es für kurze Zeit das höchste für Wohnzwecke errichtete Haus in Österreich.
Vom Glanz der Vergangenheit ist wenig übrig geblieben.
Das Hochhaus weist eine Reihe gravierender Schäden auf, die Sanierung stellt sich als schwierig und kostspielig dar und es stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit, solche Häuser in kleinen Städten überhaupt zu bauen.
Bei meinen Recherchen zum Maria Theresia Hochhaus bin ich noch auf weitere Häuser gestoßen, die gemäß Bauordnung als Hochhaus bezeichnet werden können. Interessant daran ist, dass alle im Zeitraum zwischen 1958 bis 1972 entstanden sind.
Der Welser Architekt Karl Odorizzi, der für die Planung des Semperit Hochhauses verantwortlich zeichnet bringt es in seiner Biographie auf den Punkt in dem er schreibt, das Thema dieser Zeit war, jeder Stadt ihr Hochhaus.
So ist es nicht verwunderlich, dass früher neben den bekannten Wahrzeichen auf den Ansichtskarten, auch Abbildungen der Welser Hochhäuser zu finden waren.
Heute sind die Häuser allerdings aus der bewussten Wahrnehmung der Welser Einwohner verschwunden. Daher habe ich mir mit meinem Projekt zum Ziel gesetzt, diese wieder in ihre bewusste Wahrnehmung zurück zu holen.
Ein Foto ist ein Dialog zwischen Fotograf und Motiv sowie dem Motiv und dem Betrachter. Die einfachste Form des Betrachtens ist: „Kenne ich das Abgebildete oder weiß ich wo es sich befindet“.
Mein Ziel ist erreicht, wenn die Welser Bevölkerung beim Betrachten meiner Bilder feststellt, die Häuser zu kennen und auch zu wissen wo sie stehen – diese aber, so wie abgebildet, noch nie gesehen haben. Wenn also meine Bilder der Häuser, diese aus der unbewussten Wahrnehmung in eine bewusste zurückholen.